Bob Marley entwickelte den Reggae zu einem internationalen Phänomen. Auf seine Erfolge in den 70'er Jahren folgten eine Fülle anderer Interpreten und es dauerte nicht lange, bis aus der Reggaemusik eine anerkannte Musikrichtung wurde.
Doch Reggae war nur die Entwicklung davon was in der Jamaikanischen Musik geschah. Angefangen mit SKA und
später dem Rock Steady hatte die lauteste Insel der Welt ihre musikalische Unabhängigkeit erklärt und einen,
wenn auch kleinen Eindruck auf der Welt hinterlassen. Wenn man genau hinsieht, war es Schuld des Jazz.
Einer der größten Beiträge Amerikas zur Musikkultur eroberte die Welt und durch Radiosendungen und Schallplatten
erreichte die damals noch Britische Kolonie Jamaika das Jazzfieber. Es entstanden Bands, wie z.B. Eric Dean'
Orchester, zukünftige Giganten wie Posaunist Don Drummond und Saxophonist Tommy Mc. Cook, um die Touristen zu
unterhalten.
Politische Shortcuts 1950-1962 | |
1950 | Am 9. Juli geht die "Jamaika Broadcasting Company" (später Radio Jamaika Rediffusion) erstmals auf Sendung. |
1953 | Jamaikas Verfassung wird reformiert. Die Zahl der Ministerien wird auf 9 erhöht, ein Kabinett wird eingesetzt, dessen erster Chief Minister Alexander Bustamante wird. |
1954 | Die Pineacle Rasta-Kommune wird von Regierungstruppen gewaltsam zerstört. Danach lassen sich Rastas in ganz Kingston nieder. |
1955 | Clement S. Dodd alias Sir Coxsone macht erste Plattenaufnahmen mit Jackie Estick, Bunny und -Skitter, Clue J and the Blues Busters. Edward Seaga, in den 80'ern Premierminister von Jamaika und derzeitiger Oppositionsführer der JLP, lässt Platten mit afrikanisch inspirierter Musik aufnehmen. Norman Manley gewinnt mit seiner PNP die allgemeinen Wahlen und wird Chief Minister. |
1958 | In Port of Spain, Trinidad wird das "Federal Parliament of the West indies" ins Leben gerufen. Prince Edwarde Emmanuel hält die erste Nyabingi Versammlung in Back o'Wall. West Kingston ab. Sie dauert 21 Tage. |
1961 | Jamaika zieht sich nach einer Volksbefragung aus der westindischen Föderation zurück und strebt die völlige Unabhängigkeit an. 40.000 Jamaikaner wandern nach England aus. |
1962 | Jimmy Cliff, Skatalites, Wailers und Maytals beginnen ihre Karriere. Am 6. August feiern 30.000 Menschen im National Stadium in Kingston bei imposantem Feuerwerk die jamaikanische Unabhängigkeit. |
Anfang der 50'er Jahre begann die amerikanische Populärmusik, sich aufzuteilen. im Jazz wurde Bebop der neue Stil und der früher Racemusik genannte schwarze Musikstil R&B wurde immer beliebter. Die Ära der großen Jazzorchester neigte sich langsam ihrem Ende zu, als die Musik immer härter, intensiver und jugendlicher wurde. Dieser Stil verbreitete sich nicht nur auf Jamaika, sondern weltweit aus und Jamaika selbst begann sich zu verändern.
Vorher eine ländliche Gesellschaft, strömten nun immer mehr Menschen in die Hauptstadt Kingston um dort ihr eigenes Stück des Nachkriegswohlstandes zu ergattern. An den Wochenenden trafen sich die Kingstonians an den so genannten "Lawns" oder Freiluftdiskotheken, um nach den neusten Sounds aus den USA zu tanzen. Wenn man kein Radio besaß, war dies die einzige Möglichkeit die neueste Musik zu hören.
Am beliebtesten bei Alt und Jung war R&B. Die Soundsystem Betreiber reisten in die USA, um neues Material zu
kaufen oder ließen es sich durch Agenten schicken. Es war ein harter Kampf um die aktuellsten Sounds. Während einer
Tanzveranstaltung wurden die populärsten Stücke oft 15-20mal gespielt. Mitte der 50'er Jahre waren Soundsystems in
Kingston äußerst beliebt.
Clement "Sir Coxsone" Dodd |
Doch sollte es noch bis 1954 dauern, bis das erste einheimische Plattenlabel "Federal" entstand. Selbst danach lag der Schwerpunkt immer noch auf lizensiertem amerikanischen Material.
Der Kickstart für die jamaikanische Musik kam mit dem Beginn des Rock&Roll's.
Als Rock&Roll Mitte der 50'er Jahre die dominierende Musik in den USA wurde,
gingen die R&B Neuerscheinungen deutlich zurück und konnten den unersättlichen Bedarf der Sound Systems nicht mehr
decken. Es musste etwas geschehen.
Der erste der etwas unternahm, war Edward Seaga, der spätere Premierminister Jamaikas. 1958 gründete er WIRL
(West Indien Records Limited.) und begann Aufnahmen von einheimischen Künstlern zu veröffentlichen. Es waren zwar
offensichtlich Kopien amerikanischer Musik, aber das kümmerte niemanden. Sie waren neu und die Sound Systems konnten
sie spielen. Im gleichen Jahr startete Chris Blackwell seine Karriere als Plattenproduzent, indem er eine Platte des
damals unbekannten Sängers Laurel Aitken herausbrachte.
Duke Reid |
Als dann das erste Presswerk, Caribbean Records auf der Insel eröffnete, mussten die Muster nicht mehr zum Pressen in die USA versand werden.
Dies war die Geburtsstunde der jamaikanischen Musikindustrie. Von da an war es unvermeidlich, dass die
jamaikanische Musik sich Ihre eigene Identität schaffen würde, die große Überraschung war nur, dass das so schnell
geschah.
Derrick Morgan |
Sie hatten etwas Neues geschaffen. Alles was sie nun brauchten, war ein Name, und der kam von Bassist Cluett
Johnson. Er lief immer herum und nannte jeden "Skavoovie" - ein erfundenes Wort, das Vorbild für den Namen wurde.
Buster konnte nicht ahnen, dass er die Zukunft der jamaikanischen Musik bestimmt hatte.
Alles worüber er sich Gedanken machte war, ob die Menschen den neuen Beat seines Sound System liebten.
Mit dem Erreichen der Unabhängigkeit war der Nationalstolz groß und alles Jamaikanische
wurde geschätzt. SKA war die Musik der Arbeiterklasse, die echte Musik der Ghettos von Kingston.
Die anderen Sound Systems mussten die eigenen Platten produzieren um mit Buster Schritt zu halten, und das taten sie auch.
Die Platten wurden vorrangig für die Sound Systems und nicht für den Verkauf hergestellt.
Deswegen waren die Produkte auf Acetat gepresst, deren Qualität sich schnell verschlechterte, aber bis dahin waren
sie meist durch neue ersetzt worden. Trotzdem konnten Leute mit Geld diese Platten kaufen.
Prince Buster verkaufte Kopien von "Humpty Dumpty" für 50 Pfund sagte Morgan.
Für dieses Geld konnte man damals ein Haus kaufen.
Wenn sie diese Songs jemals veröffentlichten, so taten sie dies auf weißem Label ohne Künstlerangaben.
Reid und Dodd hatten beide bereits Hits, als ein neues Gesicht in der Szene auftauchte. Leslie Kong, ein Jamaikaner
chinesischer Herkunft. Er besaß ein Restaurant namens Beverley's, welches einem jungen Sänger namens Jimmy Cliff
als Inspiration diente.
Jimmy Cliff |
SKA überflutete Jamaika, wie ein paar Jahre später die Beatwelle England, und
die Zahl der Aufnahmen erhöhte sich um die Nachfrage zu befriedigen.
Viele heute noch aktiven Künstler starteten bei ihm.
The Maytals, angeführt von Toots Hibbert, hatten einige große Hits, ebenso Ken Boothe. Es war auch der Beginn
für einen jungen Mann namens Robert Nesta Marley, der Teil des Gesangstrios "The Wailers" war.
Marley erhielt seinen
ersten Schub von Kong, aber erst als er mit Neville "Bunny" Livingstone und Peter Tosh als "The Wailers" zu
arbeiten begann und bei Clemet Diodd im Studio One aufnahm, begann die Magie. Zu diesem Zeitpunkt waren Sound
Systems bereits ein "Big Business". Deshalb brauchte man immer mehr Platten und dafür wiederum benötigte man
Musiker. Die großen Studios hatten eigene Bands zur Unterstützung der Sänger und um instrumentale Tracks
aufzunehmen, ein hauptsächlicher Bestandteil des SKA.
Im Jahr 1962 sollte Tenorsaxophonist Tommy Mc. Cook zur
Studio One Band stoßen, aber er war Jazzer. Er nahm erst einmal ein Jahr Pause.
Wir spielten alle in Big Bands und kamen vom Jazz. Der Ska-Stil änderte sich gerade, als ich die Studio One Gruppe verstärkte. Am Anfang war es eine Art Boogie Ska. Nachdem ich dazu kam, wurde er zum Jazz-Ska. Exodus war mein erstes instrumentales Stück. Dann begann ich für Coxsone zu schreiben. Die Leute fragten nach den Musikern auf den Schallplatten. Sie erkannten meinen Sound. Ich erzählte ihnen, wer in der Studio One Band spielt. Als ich zur nächsten Session ging, sagte ich den Musikern, sie sollten eine Gruppe gründen, weil die Leute sie sehen und hören wollten. Jah Jerry wollte eine Gruppe gründen, wenn ich sie leiten würde. Ich sagte, ich könne nicht, da ich noch bei Adams unter Vertrag war, aber sie wollten sie nur unter meiner Leitung gründen. Als mein Vertrag bei Aubrey auslief, verlängerte ich nicht. Das war der Beginn der vielleicht einflussreichsten und berühmtesten Ska-Band aller Zeiten, den Skatalites. Ich gründete die Band im Juni 1964 und es lief ziemlich gut, sagte McCook. Wir spielten auf ganz
Jamaika. Wir waren 14 Monate auf Tournee, bevor wir uns 1965 auflösten.
Mit dem Ruf begabter Solo Künstler waren die Skatelites die wichtigste Band der jungen
Industrie. Die meisten waren Absolventen der berühmten Alpha Boy's school, einer katholischen Einrichtung, die
scheinbar musikalische Talente am Fließband produzierte.
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Bis 1964 hatte sich Ska zur dominierenden Musikrichtung auf Jamaika entwickelt, deren Identität eng mit der des
Landes verwurzelt ist. So eng sogar, dass die jamaikanische Regierung Jimmy Cliff, Bandleader Byron Lee, Prince
Buster und Carole Cranford die damalige Miss World zur Weltausstellung nach New York schickten, um den Ska nach
Amerika zu exportieren.
Es gab Auftritte und es wurden Kurse angeboten, um den Ska und den Shuffle tanzen zu lernen.
Die Geschichte zeigt, dass dies nicht funktionierte.
In Amerika konnte der Ska nicht Fuß fassen, aber in England war
das eine andere Geschichte. Großbrittanien, insbesondere England, hatte eine wachsende jamaikanische Bevölkerung.
Der 2. Weltkrieg hatte das Land dezimiert. Die Soldaten, die zurückkehrten, kamen in ein Land zurück, das wieder
aufgebaut werden musste. Die einzige Möglichkeit die es gab, war Arbeitskräfte in das Land zu holen. Deshalb
wurden 1948 die Tore für Einwohner des Empires geöffnet. Das Geld, das ihnen versprochen wurde, war viel mehr,
als sie jemals in den Kolonien hätten verdienen können, (obwohl niemand die höheren Lebenshaltungskosten berücksichtigte).
Es war nur natürlich, dass jede Nationalität sich sozial und in ihren Wohngebieten, mit ihrer eigenen Kultur
identifizierte. Sie brauchten sich selbst in einem fremden Land, besonders als die Einwanderer entdeckten, dass der
versprochene Reichtum nichts als Gerede war und sie Arbeiten erledigen mußten, die die Einheimischen nicht tun
wollten.
Unter sich waren die Dinge einfacher. Für die Jamaikaner bedeutete dies, Ideen von der Insel zu importieren, eine
von ihnen, die Sound Systems. 1956 gab es die ersten in England und bald waren es "Blues dances" wie sie genannt
wurden, eine Wochenendveranstaltung in vielen jamaikanischen Gemeinden im ganzen Land. Nachdem Ska in Jamaika
populär war, fand es seinen Weg über den Atlantik, wo es bei den Auswanderern sehr beliebt wurde.
1962 veröffentlichten 3 Plattenfirmen jamaikanische Musik in England:
Melodisc, die das Blue Beat Label für Ska erfunden hatten mit Prince Buster und Laurel Aitken als ihre Stars,
Island, Chris Blackwells Kreation und R&B.
Nachdem mehr und mehr Jamaikaner nach Grossbrittanien zogen, wurde dies ein lukrativerer Markt als Jamaika selbst. Morgan bemerkte: In Jamaika magst du 5000 Platten verkaufen, aber hier drüben wirst Du eine Menge mehr verkaufen.
Aitken, ein Panamaer, war einer der ersten Ska Musiker, der seine neue Heimat in England fand, wo seine Platten sich gut verkauften, manchmal sogar außergewöhnlich gut. Marylee, eine frühe Single, wurde nur in England 80.000 mal verkauft. Er machte in England auch viele Live-Aufritte. Es dauerte einige Jahre, aber Ska oder Blues Beat, wie es auch genannt wurde, schaffte kurzzeitig den Durchbruch in den britischen Mainstream Pop.
"My Boy Lollipop" von Millie Small war ein Cover einer alten Barbie Gaye R&B Platte.
Das Lied wurde eine echte internationale Sensation und schaffte es in England und den USA bis auf Platz 2 der
Hitparade. Dies war genug, um einen Teil einer Generation Briten auf die Untergrundbewegung um sie herum aufmerksam
zu machen. Die Mods.
Ihre bevorzugte Musik war Soul, aber es gab auch eine bestimmte Anziehung zum Ska mit seinen
unwiderstehlichen Beats und den scharfen Looks der
"Rude Boys", der modebewußten jamaikanischen Jugend. Rasierte
Köpfe, gute Kleidung, porkpie hats!
Die "Rude Boys" hatten Stil und die Mods, von denen einige später Skinheads werden sollten, kopierten diesen Stil.
Es gab eine Anziehung zwischen diesen Gruppen, die die Rassen übersprang. Beide waren Arbeiterklasse und hatten
ein Gespür für das gute Leben und starke Tanzmusik.
Das "Rude Boy Phänomen" begann auf Jamaika und wurde bald von den Jamaikanern in Übersee übernommen. Auf Jamaika
waren es Jugendliche, die nach der Unabhängigkeit nach Kingston strömten, um in der Stadt eine Zukunft zu finden.
Ohne Arbeit und Geld fanden sie sich in den Ghettos von Frenchtown und Riverton City wieder. Sie machten ihr Geld
auf alle Arten, oft durch Kriminalität. Sie gründeten Banden und machten ihren Weg in die Unterwelt und sogar in
einige bewaffnete politische Gruppen, die an Einfluss gewannen.
Sie sagten sie wären "Cool und Böse".
Rude Boys lebten am Rande der Gesellschaft. Sie waren Außenseiter, die sich durch ihre Kleidung und ihren Tanz
definierten.
Ska verlangte durch seinen schnellen Beat eine Menge Energie von den Tänzern, aber "Rude Boys" mochten es nicht
sich schnell zu bewegen. Sie tanzten mit halber Geschwindigkeit zu bestimmten Ska Platten erklärt Barrow, und die
Musik änderte sich dementsprechend. Das war die Geburt des Rock Steady.
Ska musste sich weiterentwickeln. Im Sommer 1966 gab es Ska schon über 5 Jahre und während die Songs immer ausgeklügelter wurden, hatten sich der
Rhythmus und die Arrangements kaum geändert.
Der Rock Steady brachte die neue Idee, die Ska brauchte. Es wurde mit dem Rhythmus experimentiert bemerkte Barrow,
und er wurde verlangsamt wegen der Geschehnisse der "Rude Boys" in den Tanzhallen. Roy Shirley sagt, er machte
"Hold Them" 1965. Er hätte es in einem langsamen Rhythmus schreiben können, aber ich denke nicht, dass es Rock
Steady war. Hopeton Lewis komponierte einen Ska-song "Take it Easy", doch er konnte es nicht auf den Rhythmus
übertragen. Deshalb sollte man es langsamer spielen. That's Rock Steady, that' rocking Steady sagte jemand zu ihm,
als man das Lied in halber Geschwindigkeit abspielte.
So entstand der Name.
Er behauptete, er war schneller als Studio One, Beverleys und alle anderen mit dem Rock Steady. Die Schallplatte
wurde bei Federal veröffentlicht.
Eine andere Geschichte sagt, der Rock Steady sei in einem sehr heißen Sommer entstanden, als die Tänzer wegen der
großen Hitze gezwungen gewesen seien, sich langsamer zu bewegen.
Andere sagen, er sei durch die Unzufriedenheit der Musiker mit dem Ska-Beat und ihrer Suche nach etwas Neuem
entstanden.
Was auch immer der wahre Grund ist, es war grundlegend anders als Ska.
Es brach den Rhythmus erklärte Barrow. Es hatte den Effekt, den Baß in Abschnitten spielen zu lassen. Ein Muster,
statt einer fortlaufenden Linie. Die Trommeln und alles andere floß hinein.
Gittarist Lynn Tait war derjenige, der das begründete. Nur wenige erwähnen ihn. Er war einer der größten
ungenannten Helden der jamaikanischen Musik. Er stammte aus Trinidad.
Da die Tänzer Energie sparen konnten und länger auf der Tanzfläche bleiben konnten, erwies sich der neue
Rhythmus als sehr populär.
Während Coxsone One und sein Studio One Label den Ska dominierten, war es nun Duke Reid's Zeit an der Spitze,
da Treasure Isle sich schnell als Heimat des neuen Sound etablierte. Er holte Atton Ellis von Dodd in seinen
"Stall", der schon die Paragons und Dobby Dodson beinhaltete.
Sie alle wurden von einer neuen Studio Band, den Supersonics, geleitet von Tommy McCook, unterstützt.
Nach dem Auseinanderbrechen der Skatalites 1964 erinnert sich McCook, gründete Coxsone die "Soul Vendors" und er
fragte mich, sie zu leiten. Ich wollte damals nicht, weil ich eine Pause brauchte. Ein paar Wochen später stimmte
ich aber zu und änderte den Namen in "Super-Sonics". Ich musste nur spielen und üben mit der Band, und nicht wie
bei den Skatalites, wo ich für alles zuständig war.
Wir hatten einen festen wöchentlichen Auftritt, es gab Gagen, und das machte vieles einfacher. Dann wurden wir eine Treasure Isle recording grap. Eine Menge Druck war von mir genommen worden und es ging uns ziemlich gut. Unter den Gesangsgruppen, die Reid unterstützten, waren die Techniques, eine der besten ihrer Zeit. Mit Hits wie "Queen Mayesty" und "Love is not a Gamble" waren sie ein fester Begriff und ein Übungsplatz für viele Sänger die später Solokarrieren starteten, wie Slim Smith und Lloyd Parks, die mit dem Kern von Winston Riley und Frederick Waite arbeiteten. Aber der Wechsel hatte auch Prince Buster nicht aus dem Geschäft geworfen. Nachdem er selbst während des Ska Hits
hatte und er einer der führenden Produzenten war, veröffentlichte er weiter Material. Insbesondere Judge Dread
wurde bekannt. Seine Neufassung des Rude Boy Stils inspirierte eine Anzahl anderer Künstler zu ähnlichen Songs.
Obwohl der Ska kurzfristig in England eingeschlagen hatte, wurde der Höhepunkt erst mit dem Eintreffen des Rock
Steady erreicht. Danach stieg das Ansehen der Musik stetig. Dafür gab es zwei Gründe: Das Trojan Plattenlabel und
ein Künstler, der bereits viele Hits hatte.
Die günstigen Trojan Tightonup Alben und der Sänger, der das Gesicht des Rock Steady in Großbritannien werden
sollte: Desmond Dekker (geboren als Desmond Dacres).
Er war seit 1962 Teil von Leslie Kong's Beverley Stall, aber es dauerte noch bis 1967, bis er seinen ersten großen
Hit mit "007 Shanty Town" hatte, eine der vielen Antworten auf Judge Dread.
Die aufkommende Skin Head Bewegung, eine Weiterentwicklung des Mods, nahm den Rock Steady an, als der Musikstil zum
Reggae heranwuchs, wie z.B. "The Pioners "Long Shot kick the bucket" und the Upsetters "Return of Django". In
England wurde das als Skin Head Reggea bekannt.
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Keiner weiß genau, wer wirklich den Reggae erfand, obwohl die erste Platte mit diesem Namen "Do the Reggae" von den
"Maytals" von 1968 war.
Laut Historiker Borrow war es Produzent Clancy Ecdos, der diesen Begriff erfand, indem er den Slang-Begriff
"Streggae" für "zu habende Frau", leicht abänderte. Die Musik war schneller als Rock Steady, aber enger und komplexer
als Ska, mit offensichtlichen Anleihen beider Stile.
Wie jeder Musikstil hatte der Reggae seine jungen Himmelsstürmer, in diesem Fall die Produzenten Lee "Scratch" Perry, Bunny Lee, Ingenieur Osbourne und "King Tubby" Ruddock. Perra hatte für Coxsone Dodd gearbeitet, Ruddock für Duke Reid und hatte sein eigenes Sound System, Home Town HiFi. Sein Knowhow als Elektroingenieur bedeutete, dass sein System einige einzigartige selbstgemachte gadgets, insbesondere Echos beinhaltete, die die Musik von anderen unterschied.
Perry war der erste der Neuen, der den Durchbruch schaffte. People Funny Boy verkaufte sich gut und gab Perry
Schwung, um sein eigenes Label, Upsetter Records, zu starten. Dies war im Jahr 1969.
In nur kurzer Zeit machte er daraus ein gut laufendes Geschäft, mit zwei weiteren Hits: "Tighten Up" von den
Untouchables und "Return of Django" von den Upsetters, seiner Stammband, mit den Brüdern Carlton und Aston Barratt
als Rhythmussektion.
The Wailers |
1966 zog Marley nach Amerika, wo er in einer Chrysler Fabrik in Wilmington, Delaware, arbeitete. Es war seine
Chance, regelmäßig gutes Geld zu verdienen. Dies tat er, bis er dort seinen Job verlor. Als er herausfand, dass er
keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld hatte und einen Abschiebebefehl erhielt, ging er zurück nach Jamaika und zur
Musik.
Er schrieb neues Material, wovon einiges in den Wailers Alben der 70'er Jahre Verwendung fand.
Ende 1967 hatten die Wailers Dodd verlassen und im Jahr darauf ihre eigene Plattenfirma gegründet.
Wait in soul war ein Fehlschlag, zum Teil auch, weil alle drei im Gefängnis saßen.
Tosh wegen Widerstand gegen die Staatsgewalt während einer Demonstration gegen das Regime in Rhodesien und Wailer
und Marley wegen Drogenbesitz.
Obwohl ihr Label fehlschlug, waren die Wailers nicht entmutigt. Sie fingen wieder beim
Tuff bong Label an. Obwohl sie damit nicht reich wurden, verdienten sie genug, um zu überleben und sie unterschrieben
einen Vertrag als Songwriter bei Jad, der Firma von Sänger Johnny Nash, wo sie 50 jamaikanische Dollar pro Woche
verdienten.
Zweifellos hatten sie Talent, aber die lukrativen Überseeverträge konnten sie nicht an Land ziehen,
die sie auf die nächste Stufe gebracht hätte.
Ihre rebellische Art schreckt potentielle Partner ab.
Als Perry kam, stürzten sie sich auf sein Angebot.
Die Wailers und die Barrett Brüder freundeten sich an und Aston Barrett wurde der Arrangeur der Wailers.
Die Zusammenarbeit mit Perry bracht keinen Charterfolg. Trotzdem half Perry ihnen, auf künstlerischem Niveau eine
Stellung zu erreichen, die noch keine Reggae-Band zuvor erreicht hatte, und das sehr schnell.
Während Perry mit seinem typischen Stil arbeitete, brachte King Tubby den jungen Reggae in einen andere Richtung.
Der DJ war schon lange ein Hauptbestandteil der Sound Systems und Tubby hatte einen der besten in Ewart Beckforc,
bekannt als U-Roy.
U-Roy |
Big Youth begann als U-Roy Imitator, bevor er seinen eigenen Stil fand, und feierte seinen ersten Erfolg mit "S90
Skank", der Bezeichnung für ein Moped, und I-Roy (Roy Reid) folgte mit "Musical Pleasure".
Aber der Anführer für das erste Halbjahr 1970, war U-Roy.
Er war einer der politischen Sänger seiner Zeit mit Platten wie, "Sufferers Psalm" von 1974, das den 23'ten Psalm
benutzte, um den Kapitalismus zu verurteilen. Die Platte verkaufte sich 27.000 mal, nicht weltbewegend, aber doch
bemerkenswert für eine offensichtlich politische Platte.
In Großbritannien konzentrierte sich Trojan auf den kommerziellen Reggae bemerkte Autor Sebastian Clarke,
mit einem Beat, einer weichen Melodie und Streichern im Hintergrund.
Das war eine starke Kombination.
Von 1970 bis 1975 registrierte Trojan 23 Top 30 Hits von Künstlern wie, John Holt, Boband Marcice, Ken Boothe,
Desmond Dekker und Dave und Ansell Collins. Es gab außerdem 2 Tochterlabels, Attack und Upsetter, für die Arbeiten
von Bunny Lee und Lee Perry.
Es war die Bestätigung, dass die Musik auch außerhalb der Karibik und der Afro-Karibischen Gemeinschaft, Erfolg
hatte. Und dieser Erfolg legte den Grundstein für eine Auferstehung von Bob Marley und den Wailers, deren Platten
auf Chris Blackwells Label erscheinen sollten.
Von der jamaikanischen Musik hatte sich Blackwell ab 1967 im progressiven Rock engagiert und der wurde schnell
einer der führenden Labels auf diesem Gebiet im UK. Aber er bleib auch seiner Liebe zur jamaikanischen Musik treu
und behielt einen Künstler, den er 1965 unter Vertrag genommen hatte. Jimmy Cliff.
Er hatte Cliff nach England geholt und ihn behutsam zu einem internationalen Künstler gemacht. Cliff schaffte sich
eine starke Fangemeinde in Frankreich und Skandinavien.
1967 hatte er einen britischen Hit "Give and Take", und veröffentlichte "Hard Road to travel", das ihn als
Balladensänger zeigte.
Am Ende der Dekade war er als Hitmaker etabliert. (Wonderful World, Beautiful People, Many rivers to cross und
seine Coverversion von Cat Stevens Wild World, schafften es in die Charts). Er war auch als Songwriter für Desmond
Dekker (You can get it if you really want) den Pioneers und sogar auch auf der politischen Bühne mit "Vietnam",
tätig.
Cliff entschied sich, nach Jamaika zurückzukehren und sein Image zu ändern, indem er Soul machte.
Aber die Welt war noch nicht bereit für einen Soul singenden Reggaestar und die Platte floppte. Deshalb wandte er
sich der Schauspielerei zu. Er spielte in Perry Henzells Film " The harder they come".
Der Film kam 1972 in die
Kinos und Island veröffentlichte den Soundtrack. Cliff sang den Titelsong. Es gab Gerüchte, dass die LP nie ein Hit
wurde, weil Island die Nachfrage nach mehr Lagerbeständen ignorierte, um den Erfolg zu verhindern und den Zögernden
einen weitere 1 Jahresoption beim Label unterschreiben zu lassen. Sie boten ihm 14.000 Pfund, aber Cliff verlangte
20.000 Pfund.
1973 unterzeichnete er bei EMI in England und Warner Bros. in den USA.
Mehr als alles zuvor brachte "The harder they come" Reggae und Jamaika in den Blickpunkt der Öffentlichkeit, ohne
Eingeständnisse für den Massenmarkt zu machen.
Die Darsteller sprachen alle in Patois, vollkommen unverständlich für nicht Jamaikaner und erzählten den Aufstieg
und Fall eines Rude Boys in Kingston. Die Ghettos wurden wahrheitsgemäß gezeigt und der Soundtrack entfernte sich
von der Pop Reggae Welle.
Während die Hälfte der 12 Songs von Cliff waren, waren die anderen eine Auswahl von Reggae Klassikern, wie "Rivers
of Babylon" von den Melodians, "007 Shanty town" von Desmond Dekker, "Pressure Drop" von Toots and the Maytals und
der größten Rude Boy Hymnen, the Slickers, Johnny to Bad". Es war bester unverfälschter Reggae - nicht kommerziell,
um neue Fans zu gewinnen.
Zwischen Chartserfolg und dem Film hatte Reggae nun an Anerkennung gewonnen.
Man brauchte nur noch eine Person, um die verschiedenen Elemente zusammen zu fügen, um die Reggae Musik kommerziell
zu machen und bei Kritikern zu etablieren.
Es schien eine große Aufgabe diese Person zu finden, dabei gab es sie schon:
Nachdem in einem billigen Londoner Hotel einquartiert, wurden die Wailers die Back Up Gruppe für Nash's "I can see clearly" Album und Marley unterschrieb einen Vertrag bei CBS, die sein "Reggae on Broadway" veröffentlichten. Nash' Promoter Brent Clarke arbeitete hart mit der Single aber ohne eine Platenfirma verkaufte sie sich nur 3.000 mal.
Bald konzentrierte Clarke all seine Energien auf die Wailers und mietete ein Haus, das ein Zentrum für junge
schwarze Musiker wurde.
Als Nash nach Amerika ging, begann Clarke seine Arbeit bei Island und überreichte Blackwell ein Demoband mit Songs,
die Marley für Nash geschrieben hatte.
Blackwell kannte die Wailers, wollte sie schon früher unter Vertrag nehmen, war aber von ihrem schwierigen Ruf
abgeschreckt. Jetzt suchte Island nach einem Ersatz für Cliff und die Wailers liefen Gefahr, ausgewiesen zu werden.
Die Zeit war perfekt für einen Vertrag. Für mickrige 8.000 Pfund und das Recht, ihre eigenen Platten in der Karibik
zu veröffentlichen, wurden die Wailers (eigentlich zum 2ten mal, Island hatte 1965 "Put it on" herausgebracht)
Island Künstler.
Sie liehen sich Geld von Clarke, der den Handel ermöglicht hatte, und kehrten nach Jamaika zurück, um aufzunehmen.
In den Dynamic Studios nahmen sie die Tracks für "Catch a Fire" auf. Dafür benutzten sie nicht nur die Band, sondern auch einige Session men, unter anderem Robbie Shakespeare und Tyrone Downey. Als Marley die Aufnahmen im Winter 1972 an Blackwell übergab, spürte dieser das Potential. Mit dem richtigen Schub konnte er Reggae ins mainstream bringen. Trotzdem war der Sound noch zu "Jamaikanisch". Deswegen wurden Gittarist Al Perkins und Keyborder Rabbit Bundrick einbezogen. Das fertige Album hatte nun je ein verwurzeltes Feeling und einen rockigen Glanz.
Island gab eine Menge für die Vermarktung von Catch a Fire aus. Es hatte ein Cover, das sofort auffiel.
Die Platte und die Band erhielten sehr viel Aufmerksamkeit von der Presse und die Band tourte durch Europa und die
USA.
Sie spielten eine Woche in New Yorks Max Kanasa City, wo sie drei 30-minütige Auftritte am Abend hatten.
Doch eine Wintertournee durch Großbritannien wurde abgesagt, angeblich wegen der Kälte.
Die drei Gründer der Wailers waren nun seit einem Jahrzehnt zusammen, doch mit Aufkommen des Erfolgs gab es Risse in
dieser Einheit.
Blackwell hatte eine starke Arbeitsbeziehung mit Marley aufgebaut und förderte ihn als Führer der Band, was weder
Tosh noch Wailer ganz verstanden.
Aber Tosh, der Blackwell einmal mit einer Machete bedroht hatte, war berüchtigt für deine Launenhaftigkeit und
Wailer, immer noch der einzige Rastafari in der Gruppe, weigerte sich, Abkommen und Verträge zu unterzeichnen.
Ein Albtraum für Plattenfirma und Management!
Die Akzeptanz kam erst mit Eric Claptons Cover von Marley's "I shot the Sheriff".
Damit war der Grundstein zum weltweiten Erfolg des Reggae gelegt.
C.Silvestri/S.Montana
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Durch alle Arten von Sound-Effekten, zum Teil radikal manipuliert und beschnitten, wird bei vielen Versions eine Form von trippiger, psychedelischer Klangwirkung erarbeitet.
Die Roots des Dub entstanden während der
späten 60er Jahre, als bei Live-Aufnahmen der Backing Bands die verschiedenen Instrumente, durch die damals
zur Verfügung stehenden Audio Effekte und Studio Tricks, "repliziert" wurden. Osbourne Ruddock war einer
der Soundpioniere, die das Mixing-Board als Instrument benutzten, um die Deejays als Performer und Künstler
zu unterstützen.
Der eigentliche Ursprung der "eigenen" Versionen , beispielsweise von Veröffentlichungen der
U.S. Big Bands oder des späteren Rhythm & Blues war jedoch bereits während der 40er, 50er und 60er Jahre
populär. Die Soundsystems entstanden und spielten ihre Lieblings- Tracks auf Dances überall auf Jamaica.
Bestehende Songs von Künstlern aus den vereinigten Staaten wurden durch lokale Künstler bearbeitet, gecovert
und auf der Insel veröffentlicht.
Die jamaikanische Dance-Musik im Uptempo bis hin zur Ska und Rocksteady
Musik eroberte, inspiriert durch den Soul Mitte der 50er Jahre, die Straßen und Tanzhallen.
Der Dub in seinem Ursprung führt auf Produzenten wie Lee Perry, Bunny Lee & King Tubby zurück.
Lee 'Scratch' Perry |
King Tubbys "Hometown HiFi" Produktionen wurden extrem populär und über ihn gingen reihenweise
Antwortversionen von Deejays und Toastern auf den Dub-Versionen von Reggae Aufnahmen hervor.
Durch die verbesserte Technik, durch Synthesizer, Cutter, Mehr-Track-Maschinen und Mixer wurde der
"Dub" manifestiert und erschien auf den Single- Pressungen zumeist auf der B-Seite als Dub-Version
des A-Tracks.
King Tubby |
Lee Perry könnte man als den ersten Surrealisten- und King Tubby als den ersten Modernisten des Dub bezeichnen.
Die starke Verbindung der jamaikanischen Music nach England während der 60er Jahre, förderte bis heute weitere Musikstile wie Jungle, den industriegetauften TripHop oder Drum & Bass, die alle ihren Ursprung in der Dub Music begründen. Adrian Sherwood, der Mad Professor, das Dub Syndicate oder Roots Manuva, als einer der neueren Vertreter, sind einige der führenden Dub Exponenten von der britischen Insel.
Das Dubbing von Pop-Hits kam während der 80er Jahre groß in Mode, hierauf näher einzugehen wäre reine Zeit- und Textverschwendung. Die Rückkehr zum Ursprung folgte während der 90er- bis über das Jahr 2000 hinaus und heute ist der Dub-Sound wieder allgegenwärtig und präsent.
Big up an Dublate 48 - Weedbaden original !!!
BadackyMan / Ganja Bonanza
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From Rub-a-Dub to Dancehall, weg vom traditionellen Reggae, der Musik der Bands - hin zum
computerisierten Home-Studio Dancehallragga. Die Entwicklung der Jamaicanischen Musik Anfang der 80er
Jahre brachte eine bis heute bedeutende Kehrtwende mit sich. Nach dem Tod von Bob Marley, am 11.05.81,
zerschossen bits und bites den bis dahin errungenen Status des Roots-Reggae. Der große internationale
Erfolgvon Tuff Gong Marley ging mit seinem Ableben und riss, von außen bzw. aus der Sicht der Masse
betrachtet, ein riesiges Loch in den Musikexport. Die Kluft für nicht eingefleischte Fans war deshalb so
groß geworden, weil es nur wenige Artists schafften, den kommerziellen Erfolg der Musik zu repräsentieren
- was die Rootsartists betrifft, so waren sie allgegenwärtig und arbeiteten kreativ, besonders für
diejenigen, die sich seither für ihren Groove interessierten.
Der Erfolg von Leuten wie Peter Tosh, Burnin´ Spear, Lee Perry oder Dillinger erreichte zwar ebenfalls
weite Kontinente, doch war der Spirit der Galionsfigur Bob Marley verloren gegangen. Die Investitionen der
großen Plattenfirmen gingen zurück, viele Künstler verließen die Insel, um besonders in England
weiterzuarbeiten, wo die wohl größte Fangemeinde zu finden war, zumal es ein starkes Band zwischen Fans
der ebenso rebellischen Punks- und den Rastas gab. Ein Statement von Aswads Drummie Zeb lautete
folgendermaßen:
"Bob hatte den militanten Reggae geschickt in den Mainstream gebracht und sorgte dafür, dass er dort blieb. Mit seinem Tod hatte Reggae seine Glaubwürdigkeit verloren - wenn der Zusammenbruch von Punk dem Reggae die Krücke genommen hat, so zog Bob Marleys Tod ihm die Beine weg."
Währendessen und weit vorher konzentrierte man sich auf Jamaica, in den Studios und bei den Soundsystems weiterhin auf das Publikum, die Menschen, die diese Musik groß gemacht hatten und von ihr- bzw. mit ihr lebten. Haufenweise neuer Künstler machten ihr Ding und erweiterten das Genre, durch die 70er und während der 80er Jahre entstanden unzählige Roots und Dub Alben die beweisen, dass die Facetten der Musik immer großer wurden, gerade während sich der Mainstream den bis heute bekanntesten Musikern bediente- bzw. bedient wurde.
Von einer Art Stagnation innerhalb des Roots-Reggae, der eigentlich in sich immer wieder neu entdeckt werden kann, muss trotz der begnadeten Arbeit der vielen großen Musiker jener Zeit gesprochen werden. Ohne den unvergleichlichen Vibe in Frage zu stellen, standen die rhythmischen Parameter des Reggae ihrem Einfallsreichtum letztendlich doch im Wege. Zunächst wurden die Möglichkeiten der technischen Neuerungen ignoriert, die Sound- Veränderungen blieben oberflächlich, wenngleich hierin der Vorhof zum Dancehall entstand, ohne jedoch kapital genutzt zu werden. Symbolisch war eine Art Schlusspunkt, das Feuer im Black Arc Studio vom bisher großten Avantgardisten des Genres, Lee Scratch Perry, der sich angeblich selbst als Brandstifter enttarnte.
Durch das Aufkommen der mittlerweile für jedermann zu beziehenden Computertechnik, landete Reggae in der
Experimentierphase des Dancehall, der zu Beginn doch erheblich an Flair und Innovation vermissen ließ.
Ohne mit der Musik direkt verbunden zu sein, konnte sich jeder als Produzent ausgeben, indem er über
bestehende oder leicht veränderte Rhythmustracks voicen ließ. Doch auch wenn der Grundstein des Dancehall
bis heute darin besteht, ein Playback mit einem verbal-variablen Teil zu mischen, entstand hierin doch der
Teil an musikalischem Neuland, der das gesamte Spektrum der jamaicanischen Musik zu neuem Leben erweckte.
Zunächst eine Art Gegenschlag der Neuartigkeit von Möglichkeiten, so ist hierin doch die Rückführung zur
Ursprünglichkeit der jamaikanischen Musik zu finden, wie der Name Dancehall bereits ausdrückt.
Letztendlich ging es um weit mehr als lediglich um eine Änderung des Beats zum Ankurbeln der Industrie,
die zwischenzeitig auf dem Spiel stand. Es ging um den einstigen Aufschwung des Roots-Reggae, der mit der
Unabhängigkeit der Insel zusammentraf, es ging darum, das Wachstum der Musik weiterhin zu bestimmen und
fortzuführen.
Die jamaicanischen Deejays explodierten, Soundmen und Produzenten kontrollierten das Geschäft und kreierten Riddim über Riddim, bauten sich ihre eigenen Arenen auf und lockten die besten Toaster und Singjays an. Es war diese Art von makelloser Demokratie, die seit 25 Jahren der Motor hinter der beständigen Weiterentwicklung der jamaicanischen Musik gewesen war. Der Dancehall war geboren und mit ihm ein weiteres Kapitel des Reggae.....bis dahin.
Inspiriert von Lloyd Bradley´s Bass Culture.
Die Vorsingen im Studio One, Anfang der 70 Jahre, glichen einer Show, alle wollten an der Brentford Road aufnehmen, da hier ein einzigartiger Vibe zum tragen kam und die eigene Karriere mächtig vorangetrieben werden konnte.
Im Laufe der 70er Jahre, nach dem Weggang von Leroy Sibbles und später auch Jackie Mitoos, ging die Dominanz von Coxone und seinem Studio One zurück. Viele kleinere Studios begannen, den Trend zu kreieren und erdiger zu klingen, nachdem Dodd sein Studio modernisierte und damit die zuvor so
tragende Balance verlor. Wie auch immer, die vorherrschende Zeit im Studio One ging dahin, obwohl das Studio Anfang der 80er Jahre nocheinmal Auftrieb bekam, als Freddie McGregor, Johnny Osbourne und der Lone Ranger große Erfolge hatten. Die phantastische und einzigartige Geschichte jedoch, wird als Teil des Ursprungs Jamaicanischer Musik bestehen bleiben.
zusammengestückelt aus Lloyd Bradley´s BASS CULTURE
BadackyMan
BadackyMan
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Der Einfluss der kleinen Karibik Insel Jamaika auf die gesamte Welt der Musik ist enorm.
Weitmehr als die Institution BOB MARLEY hat der Offbeat mit Two Tone, Ska und besonders Reggae und Dub- Musik neueren Kategorien wie beispielsweise Rap-, Drum & Bass oder auch Techno- Musik als Grundlage gedient.
Der DeeJay- Style, heutzutage rechtmäßigerweise als Original DeeJay- Style bezeichnet, entstand Mitte/ Ende der 60 Jahre als genau die Art von Musik, die Anfang der 70er nach New York schwappen sollte, um dort den Ursprung der Rap- Musik zu begründen.
DJ Kool Herc, jamaicanischer Einwanderer mit neuer Heimat in der New Yorker Bronx (besser Informierte mögen mich bitte über ganja-bonanza.de korrigieren…..), soll seinerzeit einer der ersten gewesen sein, der mit 2 Plattenspielern und einem Mikrofon in den Straßen der Ghettos unterwegs war, um über die Musik zu chatten, die Bezeichnung dieser Art von Begleitung wurde allerdings in Rapping umbenannt und immer mehr Leute nutzten diese Möglichkeit, um ihre Sicht der Dinge auszudrücken, heute ist Rap oder HipHop die wirtschaftlich bedeutendste Musiksparte, die Entfernung von den Roots ist jedoch so imenz, das kaum noch Gemeinsamkeiten herauszuhören sind.
Zurück nach Jamaika, zurück zu eben diesem Ursprung, zu den original Deejays, die ihren Soundsystems zu großer Popularität verhalfen. 1966/97 griffen die ersten Jive- Talker zum Mikrofon und gaben ihre eigenen Versionen bekannter Hits zum besten, die als Dub- Versions lediglich den Refrain- Gesang der ursprünglichen Künstler verlauten ließen. Pseudonyme wie Al Capone, Clint Eastwood, Sir Lord Comic oder King Stitt kamen in Mode und U-Roy wurde durch seine Arbeit bei King Tubby´s HiFi zum Nr. 1 DeeJay der Insel. 1970 wurden seine ersten Aufnahmen veröffentlicht, produziert von Lee Perry und Keith Hudson.
Mit dem Riesenerfolg des heute immer noch aktiven dj granddaddys U-Roy explodierte die Scene, zahlreiche Rub-A-Dub DeeJays chatteten um die Krone und die jamaicanischen Charts wurden von Aufnahmen überflutet. Dennis Al Capone und I-Roy, der seinen Namen zu Ehren seines Vorbilds U-Roy verpasste bekam, wurden zu Ikonen der Szene und setzten mit ihrer Lyrik neue Maßstäbe.
Mitte der 70er Jahre trat die 2. Generation der Reggae DeeJays auf den Plan.
Dillinger (dessen 77er Aufnahme "cocaine in my brain" der wohl international erfolgreichste
DJ-Hit war), Tappa Zukie und Big Youth sind nur wenige Namen, die neben den damals groß auftrumpfenden Reggae Musikern, jamaica´s Export Nr. 1 um die ganze Welt trugen und vor allem die englische Szene eroberten.
Ein Special über Big Youth, aufgenommen von Cab Calahan in seiner Hamburger Studentenbeatbude hört ihr im späteren Verlauf der Sendung……
Obwohl nicht wirklich viele jamaicanische Reggae-DeeJays den großen Erfolg einfahren konnten, war das wichtige und unverkennbare Merkmal des DeeJay Toastings, die wahren Worte der Rasta Kultur unter den Leuten zu verbreiten und somit das Bewusstsein zu stärken, wenngleich auch komödiantische und natürlich Gewalt verherrlichende Reime getextet wurden….aber hört selbst und versucht Statements zu verstehen…..was zugegebenermaßen mitunter arg schwierig ist aber die vibes gibt es nicht in verschiedenen sprachen, die kann jeder verstehen und zwar jetzt und hier….auf Radio Rheinwelle bei Ganja Bonanza…..mit BadackyMan, Mighty C & Cultureman…..mehr DeeJay Style und mehr Reggae bis spät in die Nacht……thunder clap….boomyahhh….