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Photo: Tim Korchak, Bay Photo |
1977 - das Jahr in welchem die zwei 7er aufeinander trafen - war der Start zu den Karrieren der Band
Culture.
In eben diesem Jahr erschien auf dem Joe Gibbs Label ihr Debut-Album "Two Sevens Clash".
Das Album schlug in Jamaika und in UK ein wie eine Bombe und wurde erst kürzlich von der Musikzeitschrift
Rolling Stone auf Platz 25 der "50 coolest Records" gewählt. Militante Protestlyrics, kraftvolle wie
leidenschaftliche Lead-Vocals, gepaart mit ebenso saftigen
Riddims beeindruckten damals wie heute.
Lead-Singer der Band war ein gewisser Joseph Hill. Bevor ihn 1976 Albert
Walker für seine Band gewinnen konnte, war Hill als Selecta verschiedener
Sound Systems in der Linstead Area/JA tätig gewesen, ehe er dann bei den
Soul Defenders (der Studio1 Band) die Percussions beigesteuert hatte. Mit
dem bereits genannten Albert Walker und mit Kenneth Dayes als
Harmony-Singers formierte sich nun die Vocal-Group "African Deciples", welche sich jedoch bald in "Culture" umnannte.
Nach ihrer Gründung im Frühjahr 1976 erschien also bald die erste Single
namens "This Time". Es folgten bereits kurz darauf die Hits, die auch auf der 77er Platte erscheinen
sollten: der Unheil prophezeiende Titeltrack "Two Sevens Clash", den erst kürzlich auch wieder Anthony B
auf seinem Album "Street Knowledge" aufgriff, und "See them a come". Nach dem Erfolgsalbum kam es noch
im selben Jahr zu ersten Live-Shows in New York. Nach diesem Blitzstart verließen Culture Joe Gibbs.
Sie wechselten zu "High Note" und veröffentlichten von 78 bis 80 drei Studioalben:
- Harder than the rest (78)
- Cumbolo (79)
- International Herb (79)
Die Alben erschienen in UK auf Virgin.
1982 dann der Bruch der Band. Joseph Hill nimmt das Solo-Album "Lion
Rock" auf und tourt erneut mit den Soul Defenders. Bis ins Jahr 1986
wartet die Szene bis Hill, Walker & Dayes sich wieder formieren und gleich
zwei neue Alben aufnehmen:
- Culture at work
- Culture in Culture
In den nun folgenden Jahren gehen Culture fast nonstop auf Tour und spielen
oftmals über 100 Shows im Jahr. Dazu kommen weitere Alben:
- Nuff Crisis
- Good Things
- Three sides of my story
- Wings of a Dove
1993 verlässt dann Kenneth Dayes die Band aufgrund von Solo Projekten. Er wird erst 1999 durch Telford Nelson ersetzt. Die 6 Jahre dazwischen bleiben Hill & Walker jedoch keinesfalls untätig. Sie touren erneut was das Zeug hält und nehmen, neben "One Stone" und "Trust me", ihre erste Live-Platte "Culture Livity" auf. Bis 2002 erscheinen noch "Payday", sowie ein weiteres Live-Album namens "Live in Africa". Hierzu erschien auch eine gleichnamige DVD.
Im abgelaufenen Jahr 2003 erschien nun gar das 3. Live-Album "Live in Negril" und die Platte "World Peace" auf Heartbeat.
Durch die 28 Jahre die Hill als Lead-Singer der Band Culture bekannt geworden ist, ist auch der Bandname selbst zu seinem Synonym geworden. Hill hatte sich vor "World Peace" eigentlich zurückziehen wollen. Auf seiner Farm wollte er ein einfaches Rasta-Leben führen, doch da in der Ruhe eben oftmals auch die Kraft liegt und äußere Einflüsse durch den erneuten Einmarsch US-amerikanischer Truppen im Irak 2003 auch über Hill schockierend hereinbrachen, fand er noch einmal "ein neues Getriebe und einen neuen Motor" wie er selbst sagt:
"People can live more peaceful than the way they are living at present. We don't have to be animalistic to each other. This is a time when people should think about each one as a brother. And if that could be added on top of the beauty of the plants and the birds and all the rest, then the world would be a double beautiful place." |
Wie schon bei den vergangen Veröffentlichungen kämpft Hill mit seinen Lyrics für Peace, Justice, Love & Understanding. Über seinen Song "Sweet Freedom" sagt er:
"Some people are so free and have so much liberty, but they don't even consider the next person should be free also. And each person have blood run through their veins and each person have some feelings. So that song is teaching us to be more human to each other." |
Immer noch schiebt sich seine Gospel-Stimme durch Verstärker und Boxen wie sonst nur Marley, Toots oder Burning Spear und nach wie vor setzt Hill auf Live Instrumente:
"Dealing with digital sound is like talking to a dead man. But dealing with live sound, then you are there making life so simple." |
Persönlich gesehen markiert "World Peace" Hills 30. Album. Ein Ende oder gar Qualitätsverlust ausgeschlossen. . .
CabCalahan